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Der Punkt schluckt den Satz |
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Sendetermine: | ORF Ö1 - Donnerstag, 15. Aug 2024 10:05, (angekündigte Länge: 55:00)
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Autor(en): | Franziska Sophie Dorau | ||||||
Produktion: | ORF/BR 2017, 54 Min. (Stereo) - Feature | ||||||
Regie: | Franziska Sophie Dorau | ||||||
Inhaltsangabe: | Ein Porträt des südafrikanischen Künstlers William Kentridge und seines Vaters, des Anwalts Sir Sydney Kentridge. Sir Sydney Kentridge sitzt in der Küche seiner Gartenwohnung im noblen und grünen Londoner Stadtteil Maida Vale. Er trinkt Filterkaffee. Bis zu seinem 90. Geburtstag arbeitete er als Anwalt am English Bar. Die Queen adelte ihn für sein Lebenswerk. Seine größten Verdienste als Jurist erwarb er jedoch nicht in England, sondern in Südafrika. 1922 in Johannesburg in eine polnisch-litauisch-jüdische Familie geboren, wurde er in den 1950er-Jahren zu einem der wichtigsten Verteidiger der Anti-Apartheid Bewegung. Die Staatsanwälte des Regimes fürchteten seine mit brillanter Ironie und kühler Beharrlichkeit geführten Kreuzverhöre. Im Lauf seiner Karriere zählte er drei künftige Nobelpreisträger zu seinen Mandanten: Nelson Mandela, Desmond Tutu und Albert Luthuli. Sein Sohn William Kentridge ist Anfang sechzig und einer der gefragtesten Künstler der Welt. Ohne jemals einfache Antworten zu finden, versucht er, die moralisch komplexe Position des Weißen in der südafrikanischen Gesellschaft zu ergründen. Seine aus Kohlezeichnungen entstehenden Animationsfilme setzt er als Bestandteile von Kunstinstallationen und multimedialen Performances ein. Immer wieder hat er darin Ereignisse verarbeitet, die mit der beruflichen Laufbahn seines Vaters zu tun haben. Zum Beispiel jenen Moment, als er im Alter von sechs Jahren in dessen Arbeitszimmer heimlich eine gelbe Schachtel öffnete, von der er meinte, dass sie Schokolade enthalten müsste, doch stattdessen die forensischen Fotos des Sharpeville Massakers vom März 1960 erblickte. Als weißer, südafrikanischer Künstler, sagt William Kentridge, war und ist es ein narrow gap, ein enger Zwischenraum, in dem er arbeite, immer im Bewusstsein der Eigentümlichkeit seiner Position: Teil eines kompromittierten, unnatürlichen Gesellschaftssystems zu sein und dies als Ausgangspunkt für seine Kunst zu akzeptieren. | ||||||
Mitwirkende: |
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Kostbarkeiten, Sammelleidenschaft und Krise |
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Sendetermine: | MDR Kultur - Donnerstag, 15. Aug 2024 18:05 (Ursendung) , (angekündigte Länge: 55:00)
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Autor(en): | Andra Joeckle | ||||||
Auch unter dem Titel: | Das wilde Phänomen der Zu-verschenken-Kartons (Untertitel) | ||||||
Produktion: | MDR 2024, 51 Min. (Stereo) - Feature | ||||||
Regie: | Andra Joeckle | ||||||
Schnitt: Holger KönigTon: André LüerRegieassistenz: Dagmar Palowski | |||||||
Inhaltsangabe: | Die allgegenwärtigen Zu-verschenken-Kartons auf unseren Straßen - sind sie wirklich nur harmlos, hübsch und häufig? Für immer mehr Menschen sind sie eine Notwendigkeit. Sie sind epidemisch, systemrelevant, alarmrot. Sie erzählen von unserer Gesellschaft, von sozialen Gegensätzen, Abstiegsängsten und Überlebenskampf. Andra Joeckle geht auf die Suche nach den Verschenkenden wie den Beschenkten: eine Lyrikerin aus dem Prenzlauer Berg, ein japanisch-deutsches Künstlerpaar, den Flüchtlingen Olena und Jurij, Menschen ohne Dach überm Kopf, in Rente, auf Schatzsuche, Umweltschonende, Leute wie Sie und du. Das Feature erzählt von einer Bürgersteigkultur, die die Autorin vom ersten Karton an miterlebte. Von Neugierde getrieben macht sie mit beim Geben und Nehmen, bis sie ein Objekt findet, das ihrem Leben eine Wende gibt. | ||||||
Mitwirkende: |
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Drift |
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Sendetermine: | DLR - Donnerstag, 15. Aug 2024 22:03, (angekündigte Länge: 55:00)
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Autor(en): | Johann Otten | ||||||||||
Produktion: | EIG/Zürcher Hochschule der Künste 2023, 54 Min. (Stereo) - | ||||||||||
Regie: | Johann Otten | ||||||||||
Komponist(en): | Nico van Wersch | ||||||||||
Technische Realisation: Fabian KalkerTechnische Realisation: Salomon Baumgartner | |||||||||||
Übersetzung: | Ksenia Disterhof | ||||||||||
Inhaltsangabe: | Spitzbergen liegt etwa 1500 Kilometer südlich des Nordpols - ein Archipel mit unzähligen Fjorden und Gletschern im arktischen Ozean, Ziel waghalsiger Expeditionen und immer wieder Schauplatz geopolitischer Spannungen. Die Eisdrift - Sinnbild einer Gegend Spitzbergen mag nicht unbedingt im Zentrum des politischen Geschehens stehen - und doch, vielleicht sogar gerade deshalb, ist es eine Region, in der geopolitische Spannungen und Konflikte so konzentriert zu Tage treten, wie an kaum einem anderen Ort. 1893 beginnt der norwegische Polarforscher Fridtjof Nansen eine waghalsige Expedition mit dem Ziel, als Erster den Nordpol zu erreichen. Mit der eigens dafür konstruierten Fram will er sich in das im Spätsommer entstehende Packeis einfrieren lassen und sich mithilfe der gerade entdeckten Eisdrift von Sibirien, über den Nordpol bis nach Grönland bewegen. Das Vorhaben scheitert, die Eisdrift ist zu langsam. Das Hörspiel verbindet Aufzeichnungen der historischen Expedition mit Gesprächen und Interviews aus dem gegenwärtigen Spitzbergen und versucht mit dem Motiv der Eisdrift die geopolitischen Spannungen und die historische Komplexität des Ortes abzubilden. | ||||||||||
Mitwirkende: |
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Hate Radio |
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Sendetermine: | WDR Eins Live - Donnerstag, 15. Aug 2024 23:03, (angekündigte Länge: 53:00)
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Autor(en): | Milo Rau | ||||||||||||||
Auch unter dem Titel: | Der Radiosender RTML und der Genozid in Ruanda (Untertitel) | ||||||||||||||
Produktion: | WDR/ORF 2013, 53 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt. | ||||||||||||||
Regie: | Milena Kipfmüller | ||||||||||||||
Bearbeitung: | Milena Kipfmüller | ||||||||||||||
Technische Realisation: Achim FellTechnische Realisation: Jens-Peter HamacherRegieassistenz: Fahri Sahin SarimeseDramaturgie: Isabel Platthaus | |||||||||||||||
Übersetzung: | Mascha Euchner-Martinez Eva-Maria Bertschy | ||||||||||||||
Inhaltsangabe: | Radio ist ein Begleitmedium, heißt es. Auch ein Begleitmedium beim Morden? "Hate Radio" zeigt, dass Worte töten können. Und es getan haben. Der Massenmord, der sich 1994 in Ruanda ereignete, hatte einen "Soundtrack", und der kam aus dem Radio. Auf dem populären Sender rtlm wurden coole Moderationen, aktuelle Sportnachrichten und die neueste Popmusik verbunden mit Hasspropaganda und gezielten Aufrufen zum Mord. Wenn die Hörer anriefen, wünschten sie sich Musik und denunzierten die Verstecke derjenigen, die als nächste zu Opfern des Genozids werden sollten. Der lässige Stil, der Groove und die Formate von rtlm sind die gleichen wie die von Radiostationen überall auf der Welt. Man muss nur wenige Namen, Orte und Zeitbezüge weglassen, und das, was dieses Radio begleitete und auslöste, könnte überall auf der Welt geschehen sein oder noch geschehen. «Hate Radio» wurde 2014 mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet. Die Jury zeigte sich beeindruckt, wie Radio sich hier selbst reflektiere: «Drastisch wird vorgeführt, mit welchen Mechanismen Radio manipulieren kann: wie der coole sprachliche Duktus eine positive Stimmung des Einverständnisses erzeugt, wie die mords-gute Laune und die peppige Musik einen Sog erzeugen, dabei sein zu wollen [...] Da wird im Ton von Fussballergebnissen die neuen Todeszahlen durchgegeben. Und da wird wie in Verkehrsnachrichten nicht die Lage von Staus, sondern die Lage von Häusern und Verstecken von Tutsi gemeldet, die man massakrieren soll.» | ||||||||||||||
Mitwirkende: |
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Preise / Auszeichnungen: | Hörspielpreis der Kriegsblinden 2014 | ||||||||||||||
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Vexier |
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Sendetermine: | DLR - Freitag, 16. Aug 2024 00:05 (Ursendung) , (angekündigte Länge: 55:00)
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Autor(en): | Werner Cee | ||||||||
Produktion: | DLR 2024, 43 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt. | ||||||||
Genre(s): | Audio Art | ||||||||
Regie: | Werner Cee | ||||||||
Komponist(en): | Werner Cee | ||||||||
Ton und Technik: Werner Cee | |||||||||
Inhaltsangabe: | Auf der sizilianischen Insel Alicudi kursieren seit jeher Berichte über fliegende Frauen. Vermutlich löste Mutterkorn im Brot bei der Bevölkerung Halluzinationen aus. Werner Cee lässt die Geschichte musikalisch wieder aufleben. Die Insel Alicudi liegt im Tyrrhenischen Meer. Dort sind Hexengeschichten verbreitet. Inzwischen gibt es dafür eine Erklärung: „Mutterkorn“, ein Pilz, der Getreide befällt, sei im 19. Jahrhundert ins Brot gelangt und habe bei den Menschen heftige Halluzinationen ausgelöst. Ob das stimmt, spielt heute keine Rolle mehr. Längst ist die Geschichte zu einem Mythos geworden. Mit äußerst sensitivem Aufnahme-Equipment sammelte der Klangkünstler Werner Cee Fieldrecordings und improvisierte gemeinsam mit dem Musiker Eivind Aarset dazu. Ihre Instrumente pegelten sie so empfindlich ein, dass schon kleinste, unbeabsichtigte Berührungen tosende Klangkaskaden auslösen konnten. Musikalisch erweitert wurde diese spannungsgeladene Klang-Situation von den beiden Musikern Markus Stockhausen und Nils Wanderer. | ||||||||
Mitwirkende: |
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