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Die ARD hat den Deutschen Hörspielpreis eingestellt.

Ein ARD-Sprecher sagte, die Initiative für diese Entscheidung sei von den Hörspielredaktionen der ARD-Sender gekommen. Innerhalb des Senderverbunds gebe es immer mehr Kooperationen, dazu gehöre auch eine virtuelle Gemeinschaftsredaktion für das Hörspiel.

Daher sei ein Wettbewerb als Binnenkonkurrenz zwischen den Landesrundfunkanstalten und Deutschlandradio, ORF und SRF wenig plausibel, unzeitgemäß und nach außen nicht vermittelbar. Nach Angaben des Sprechers erschien den Hörspielredaktionen ein Wettbewerb fragwürdig, bei dem der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen durch Rundfunkbeiträge finanzierten Preis an Produktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vergebe. Die Hörspieltage in Karlsruhe, an denen der Preis bisher vergeben wurde, sollen neu aufgesetzt werden.

Die letzten ARD-Hörspieltage in gewohnter Form finden im ZKM-Karlsruhe vom 7. bis 10. November 2024 statt.

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30. April 1945: Der Tag, an dem Hitler sich erschoß und die Westbindung der Deutschen begann

Sendetermine: DLR - Mittwoch, 19. Nov 2025 22:05 Teil 1/2, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Alexander Kluge
Produktion: BR 2015, 105 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt.
Regie: Karl Bruckmaier
Bearbeitung: Karl Bruckmaier
Komponist(en): Wrekmeister Harmonies
Ton und Technik: Gerhard Wicho
Ton und Technik: Fabian Zweck
Ton und Technik: Michael Kurz
Ton und Technik: Susanne Herzig
Regieassistenz: Stefanie Ramb
Inhaltsangabe: "Niemand hat einen Überblick über das Ganze", lässt der Filmemacher und Schriftsteller Alexander Kluge einen seiner Protagonisten gleich zu Beginn seines 2014 erschienen Bandes 30. April 1945 - Der Tag, an dem Hitler sich erschoß und die Westbindung der Deutschen begann feststellen, um anschließend auf gut dreihundert Seiten (unterstützt von seinem Schriftstellerkollegen Reinhard Jirgl) uns eben diesen Überblick über den historischen Wendepunkt zu schenken, den dieses Datum markiert. Kluge tut dies, indem er zum einen den Blick auf seine Jungen-Persona richtet - den 13jährigen Alexander, der eben einen verheerenden Bombenangriff auf seine Vaterstadt überlebt hat, aber viel mehr als am Krieg unter der Trennung der Eltern leidet - zum anderen aber auch die Sieger und Besiegten aufsucht, sich in sie hineinversetzt, schließlich gar dem deutschen Geiste in Gestalt Martin Heideggers seine verwunderte Aufmerksamkeit schenkt und am Ende wie selbstverständlich Geistern begegnet, die, ausgehend vom Blocksberg, den Ungerächten dieses Gemetzels eine Art Stimme verleihen wollen, die sogar ein Ezra Pound noch zu vernehmen in der Lage ist. Die schriftstellerische Methode ist den Kluge'schen Lesern und Zuschauern vertraut: In kleinen Erzähleinheiten werden Lebensgeschichten gerafft, Anekdoten ausgebreitet, überraschende Verbindungen geknüpft, die in ihrer Gesamtheit - fein einander ablösend die Tragödie und die Komödie - ein ungemein scharfes Bild von einem bestimmten Thema, von einem bestimmten Zeitpunkt vermitteln können. Wieder und wieder wird eine letztlich poetische Kraft beschworen, die der "Geisterwelt der objektiven Tatsachen" etwas Uraltes, etwas zutiefst Menschliches entgegenzusetzen hat, eine Widerständigkeit des Erzählens, die aus seinen Büchern eine "Wagenburg der Subjektivität" macht, wie Kluge es einmal an anderer Stelle genannt hat.
Und wenn wir uns in dieser Wagenburg zurechtgefunden haben, dann erschließt sich uns Lesern und Hörern vielleicht auch dieses größte Wunder des 20. Jahrhunderts: dass diese ewig kriegführenden Deutschen, dieser Aggressor im Herzen Europas, mit diesem 30. April 1945 die Waffen niederlegt. Und dies nicht aus einem taktischen Kalkül heraus, sondern aus einer bis in die letzten Seelengründe reichenden Erschöpfung, die es möglich macht, ohne Hintergedanken zu kapitulieren - eine große zivilisatorische Leistung, für die Kluge wiederum historische Parallelen anzuführen in der Lage ist, die aber auch etwas von einem Märchen hat: die Deutschen als Hans im Glück, der zwar mit leeren Händen dasteht, der aber von nun an ein anderes Leben führen kann.
Mitwirkende:
Jochen Striebeck
Gabriel Raab
Helmut Stange
Sebastian Weber
Cornelie Müller
Lydia Daher
Katja Bürkle
Dr. Joseph Vogl
Alexander Kluge
Links: Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel
Druckausgabe (PDF)

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