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Die ARD hat den Deutschen Hörspielpreis eingestellt.

Ein ARD-Sprecher sagte, die Initiative für diese Entscheidung sei von den Hörspielredaktionen der ARD-Sender gekommen. Innerhalb des Senderverbunds gebe es immer mehr Kooperationen, dazu gehöre auch eine virtuelle Gemeinschaftsredaktion für das Hörspiel.

Daher sei ein Wettbewerb als Binnenkonkurrenz zwischen den Landesrundfunkanstalten und Deutschlandradio, ORF und SRF wenig plausibel, unzeitgemäß und nach außen nicht vermittelbar. Nach Angaben des Sprechers erschien den Hörspielredaktionen ein Wettbewerb fragwürdig, bei dem der öffentlich-rechtliche Rundfunk einen durch Rundfunkbeiträge finanzierten Preis an Produktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vergebe. Die Hörspieltage in Karlsruhe, an denen der Preis bisher vergeben wurde, sollen neu aufgesetzt werden.

Die letzten ARD-Hörspieltage in gewohnter Form finden im ZKM-Karlsruhe vom 7. bis 10. November 2024 statt.

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SELTSAMEN

Sendetermine: DLR - Freitag, 31. Mai 2024 00:05, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Verena Dürr
Christine Schörkhuber
Thea Soti
Produktion: ORF/XX Y X/Kluckyland 2023, 47 Min. (Stereo) - Originalhörspiel int.
Aufnahme: Anna Kuncio
Aufnahme: Manuel Radinger
Mastering: Friedrich Trondl
Inhaltsangabe: Thea Soti, Christine Schörkhuber und Verena Dürr versenken sich in eine gemeinsame Recherche darüber, wie Geschichten unsere Wahrnehmung von Natur beeinflussen und mit welchen Erzählungen wir den klimatischen Veränderungen auf dem Planeten, die wir als Menschen maßgeblich hervorrufen, begegnen. Die literarische Strömung des NewWeird strebt eine Perspektive an, die auch das Vage, das Fluide miteinschließt. Welchen Ausdruck können wir dem Unfassbaren, dem Unheimlichen, dem Eigenartigen, mit dem wir in einer globalisierten Welt konfrontiert sind, geben? Was lässt sich vom Seltsamen und von Seltsamen lernen, um den ökologischen Transformationsprozessen zu begegnen, die uns bevorstehen oder in denen wir schon mitten drin stecken? Nicht nur wir Menschen, sondern wir alle! Wie schaffen wir uns als Mittelpunkt der Welt ab, um uns als Teil der Welt zu begreifen, um uns auch wieder für die Welt verantwortlich zu fühlen? Es geht um eine Praxis des Durchlässig-Werdens, der Durchdringung, des Sich-Durchdringen-Lassens, des Sich-Kümmerns (Care). Um das Kommunizieren mit Pflanzen. Um eine Kooperationen mit dem 'Unmenschlichen'. Auch wenn und genau weil es weird ist.
SHAPE+, die Plattform für spannende neue Projekte aus dem Bereich der Musik und audiovisuellen Kunst des Festivalnetzwerkes ICAS, wurde 2014 vom ORF musikprotokoll im steirischen herbst mitgegründet. Sie wird gefördert durch das Programm 'Creative Europe' der Europäischen Union. 'SELTSAMEN' wurden initiiert von ORF musikprotokoll und sind eine Kooperation mit Ö1 Zeit-Ton, Ö1 Kunstradio, XX Y X und dem Kluckyland.
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Endzeit

Sendetermine: SWR 2 - Freitag, 31. Mai 2024 15:05, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Christian Jakob
Liv Ulrich
Auch unter dem Titel: Warum uns die Apokalypse nicht loslässt (Untertitel)
Produktion: SWR 2023, 54 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Felicitas Ott
Ton und Technik: Christian Eickhoff
Ton und Technik: Tanja Hiesch
Inhaltsangabe: Klima, Pandemie, Ukraine-Krieg: In aktuellen Debatten sind Untergangsszenarien allgegenwärtig. Sie verbreiten sich in sozialen Medien stark, fördern Resignation oder Hass und erschweren die Diskussion über Risiken. Immer öfter ist vom Aussterben der Menschheit die Rede - nicht nur wegen des Klimawandels. Das Feature zeigt, wie sich selbsternannte "Doomster" etwa von der Gruppe "Kollaps-Café" darauf vorbereiten. Oder wie eine junge Aktivistin mit ihrer Angst vor dem Klimakollaps umgeht. Was halten diese Menschen davon, wenn die Wissenschaft ihnen sagt: 'Es ist nicht alles verloren!'?
Mitwirkende:
Katharina Hauter
Wolfgang Vogler
Paula Skorupa
Marcus Westhoff
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Außergewöhnliche Belastung

Sendetermine: WDR 3 - Freitag, 31. Mai 2024 19:04, (angekündigte Länge: 53:00)
Autor(en): Dunja Arnaszus
Auch unter dem Titel: Ein Reichsbürger im Finanzamt (Arbeitstitel)
Produktion: WDR/DLR 2019, 53 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt.
Regie: Dunja Arnaszus
Komponist(en): Thomas Wenzel
Peta Devlin
Technische Realisation: Dirk Hülsenbusch
Technische Realisation: Sebastian Nohl
Dramaturgie: Christina Hänsel
Inhaltsangabe: Hebamme Henny Holm kommt mit ihrer Steuererklärung nicht zurande. Sie ruft beim Finanzamt an, um zum sechsten Mal Aufschub zu erbitten.
Die Praktikantin Arzu Aslan stellt ihr fälschlicherweise in Aussicht, dass sie vor Ort auf die Hilfe der Finanzbeamten bauen könne. Im Amt angekommen, trifft Henny auf Jessica. Die hat sich, um Steuern zu sparen, den Reichsbürgern angeschlossen. Reichsbürger Wolf von der Heeresschlucht, Souverän des von ihm gegründeten Staates 'Preussien' begleitet sie ins Finanzamt. Er will den Anspruch darauf, in Deutschland keine Steuern zahlen zu müssen, bekräftigen. Wenig später stirbt jemand. Ein Spiel mit Steuern – was sagen die Zahlungen über unser Verhältnis zu Staat und Sozialgemeinschaft aus?
Mitwirkende:
Jessica Borowsky Fiona Metscher
Ruth Eggert Johanna Gastdorf
Henny Holm Eva Löbau
Arzu Aslan Elif Kardesseven
Mark Willert Max Tuveri
Wolf von der Heeresschlucht Stephen Appleton
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Konzerte zwischen Feuer, Eis und der Neuen Welt

Sendetermine: BR-Klassik - Freitag, 31. Mai 2024 19:05 (Ursendung) , (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Ursula Adamski-Störmer
Auch unter dem Titel: Eine Reportage zur Tournee der Bamberger Symphoniker in Island und USA (Untertitel)
Produktion: BR 2024, 55 Min. (Stereo) - Feature
Technik: Brigitte Gsenger
Inhaltsangabe: Bislang hatten die Bamberger Symphoniker es in 63 Länder geschafft - seit ihrer letzten Tournee im April dieses Jahres können sie ihre Statistik auf 64 Länder korrigieren. Zum ersten Mal hatten sie die Gelegenheit, Island zu bereisen und in dem spektakulären Kulturpalast HARPA in Reykjavik aufzutreten. Ein monumentaler, architektonisch mit der geographisch besonderen Lage Islands korrespondierender Baukörper aus Glas, der wirkt, als ob zwei wuchtige Eisschollen an Land gespült worden wären, sich auf der Landzunge im Hafen von Reykjavik ineinander verkeilt hätten und liegen geblieben wären.
Zusammen mit Pianistin Hélène Grimaud und unter Leitung ihres Chefdirigenten Jakub Hrùša präsentierten sie sich in einem rein deutsch-romantischen Konzert mit Wagner, Brahms und dem Schumann-Klavierkonzert. Ein gelungener Tourneeauftakt, mit dem sie sich zweifelsfrei in Island für weitere Einladungen empfohlen haben. Danach gings über den großen Teich in die USA, wo das gleiche Programm in Boston, New York und zwei Universitätsstädten in Virginia gegeben wurde. In Boston übernahm Pianist Lukáš Vondráèek. Höhepunkt war neben Boston die Carnegie Hall in New York, in der Jakub Hrùša sein euphorisch gefeiertes Dirigentendebüt gab. Ein Ritterschlag für Jakug Hrùša!
Ursula Adamski-Störmer hat die 11tägige Tournee der Bamberger Symphoniker zwischen Feuer, Eis und der Neuen Welt begleitet, die auch unter dem Aspekt der Klimafreundlichkeit stand. Eine Reisereportage über höchste Kunst, maximale Konzentration, triumphale Erfolge, Familienkonzerte, Masterclasses, Magen-Darm-Viren und ein CO2-Kompensationsprojekt.
Mitwirkende:
Karin Schubert
Thorsten Preuß
Ursula Adamski-Störmer
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Kalt wie Marmor

Sendetermine: RBB Radio3 - Freitag, 31. Mai 2024 19:05 (gekürzt) , (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Louis C. Thomas
Auch unter dem Titel: Froid comme marbre (Roman (frz. Originaltitel))
Produktion: SFB 1969, 59 Min. (Mono) - Originalhörspiel int.
Genre(s): Krimi
Regie: Rolf von Goth
Übersetzung: Maria Frei
Inhaltsangabe: Auf dem Friedhof liegt ein Toter, nicht in einem Grab sondern auf einem Grab. Dieses Grab gehört einer der reichsten Familien der Gegend in Frankreich. Die Polizei sucht nach Anhaltspunkten, wer der Tote sein könnte. Eine Pappsohle aus dem Schuh des Opfers bringt sie auf die richtige Fährte.
Mitwirkende:
Wolfgang Amerbacher
Manfred Grothe
Herbert Weissbach
Hans Madin
Karin Hardt
Herta Kravina
Gerhard Wollner
Hildegard Kukowa
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Ich zerreisse dich wie einen Fisch

Sendetermine: SRF 1 - Freitag, 31. Mai 2024 20:00, (angekündigte Länge: 38:00)
Autor(en): Franz Kafka
Produktion: DRS 2001, 38 Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur
Regie: Geri Dillier
Bearbeitung: Geri Dillier
Komponist(en): John Wolf Brennan
Inhaltsangabe: «Kafkaesk» – das viel zitierte Wort leitet sich ab aus der Grundstimmung von Franz Kafkas literarischem Werk. Es meint eine diffuse und absurde Erfahrung von Angst, Schuld und Entfremdung, ein Ausgeliefertsein an anonyme Mächte und Autoritäten.
Die autoritäre Vaterfigur spielt bei Franz Kafka eine zentrale Rolle. Ob und wie weit es sich dabei um den realen Vater von Franz Kafka oder um eine literarische Überhöhung handelt, ist in der Kafka-Forschung umstritten.
Sicher ist, dass es einen realen Brief von Franz Kafka an seinen Vater gibt, den dieser aber nie zu Gesicht bekommen hat. Darin kommt Kafkas belastetes Vaterbild ausführlich zur Sprache: sein von Demütigungen, Angst, Rechtfertigungen und Schuldgefühlen geprägtes Verhältnis zum Vater.
Die Hörcollage von Geri Dillier stellt den «Brief an den Vater» ins Zentrum und bringt ihn in Bezug zu den Erzählungen «Die Verwandlung» und «Das Urteil» sowie zu Tagebuchaufzeichnungen und Briefen von Franz Kafka. SRF 1 sendet das Hörspiel anlässlich Kafkas 100. Todestag.
Mitwirkende:
Kafka André Jung
Vater Ingold Wildenauer
Milena Desirée Meiser
Erzähler Klaus Degenhardt
Links: Externer Link Homepage von Franz Kafka
Externer Link Homepage John Wolf Brennan
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Der Process

Sendetermine: BR 2 - Freitag, 31. Mai 2024 20:05 (gekürzt)
Autor(en): Franz Kafka
Produktion: BR 2010, 621 Min. (Stereo) - Bearbeitung Literatur
Regie: Klaus Buhlert
Ton: Andreas Meinetsberger
Inhaltsangabe: 1925, ein Jahr nach Kafkas Tod erschien im Berliner Verlag Die Schmiede der "Roman" Der Prozess. Die Zusammenstellung dieser Erstausgabe besorgte Kafkas Freund Max Brod. Mit ihrer Veröffentlichung "avancierte Kafka zum Romancier mit Weltruhm" (Roland Reuß).
Der Process aber ist Fragment geblieben. Kafka hinterließ eine nicht nummerierte, auf 16 Konvolute verteilte Handschrift. Doch dies hat bei einer breiten Leserschaft die Wahrnehmung eines geschlossenen Werks mit Anfang, Mitte und Ende nicht verhindert. Die Editionsgeschichte des "Romans" steht exemplarisch für Rezeptionsgewohnheiten und Erwartungen an Literatur. Mit der Wandlung solcher Konventionen und Haltungen eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Anerkennung offener literarischer Strukturen, komplizierter Entstehungsgeschichten und Schreibprozesse. Editionspraxis und Textforschung in Bezug auf Kafkas Werk veranschaulichen dies deutlich. Die BR-Hörspielproduktion Der Process, die in ihrer Textgrundlage von den Handschriften Kafkas bzw. ihrer Umschrift ausgeht und sich auf die historisch-kritische Ausgabe des Verlags Stroemfeld/Roter Stern stützt, versteht sich als eine Auseinandersetzung mit dem Fragment gebliebenen Werk. Josef K. wird der Prozess gemacht. Er weiß nicht wofür, jemand muss ihn verleumdet haben. Und dennoch akzeptiert K. die Sachlage. Er erkennt die beiden Wächter, die ihn in Gewahrsam nehmen wollen, als Autoritäten an, leistet der ersten Vorladung vor das Gericht Folge und findet sich sogar ein zweites Mal unaufgefordert zum Verhör ein. Er will dem undurchdringlichen Gerichtswesen auf den Grund gehen und sucht fachkompetente Unterstützung beim Advokaten Huld, der Frau des Gerichtsdieners oder dem Gerichtsmaler Titorelli. Im Verhör beschimpft Josef K. das Gericht als Instanz absoluter Sinnlosigkeit und trifft damit womöglich seinen Kern und im selbstbetriebenen Fortgang des Prozesses verwirklicht sich schließlich ein Gesetzt, das nicht die Schuld sucht, sondern von ihr angezogen wird. Josef K. macht sich selbst den Prozess, stellt sich - dem Autor nicht unähnlich - unter einen Generalverdacht der Schuld. Am Ende fällt K. diesem Prozess zum Opfer und willigt in die Exekution ein.
Schon eine kurze Handlungszusammenfassung läuft Gefahr, eine Erzählung linear und chronologisch-kausal nachvollziehbar zu machen, die für den Leser gerade gegensätzliche Erfahrungen bereit hält, nämlich Unauflösbarkeit von Leerstellen und Offenheit von Sinn. Noch weniger trägt sie der Entstehung des Werkes Rechnung, die weit entfernt ist von einer systematisch-linearen Vorgehensweise des Autors. Kafka hatte bei der Niederschrift zwar den Rahmen abstecken wollen, doch der Schreibprozess, der sich zwischen August 1914 und Januar 1915 erstreckte, verlief nie stringent. Der Autor arbeitete parallel an mehreren Kapiteln, schrieb unregelmäßig in verschiedenen Heften gleichzeitig und sortierte die einzelnen Textteile immer wieder in neue Konvolute um, ohne dabei eine verbindliche Reihenfolge festzulegen. Eine ebenso radikale wie überzeugende Umgangsform mit den Manuskripten fanden 1997 Roland Reuß und Peter Staengle in der historisch- kritischen Ausgabe sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte im Verlag Stroemfeld/Roter Stern. Dem Fragmentcharakter des Werkes und dem Schriftbild mit zahlreichen Korrekturen Rechnung tragend, werden die handschriftlichen Manuskriptseiten neben ihre typographische Umschrift gestellt und die überlieferten Konvolute als solche, nämlich in separaten Heften ohne endgültige Abfolge, publiziert. Diese Edition und ihr Konzept, die Variabilität eines Werkes transparent zu machen, ist Ausgangspunkt der BR-Hörspielproduktion, die sich dementsprechend nicht als Adaption oder Dramatisierung begreift.
Insgesamt acht Schauspieler stellen sich mit ihren Interpretationen den Herausforderungen dieses Projekts. Reduktion und Konzentration der audiokünstlerischen Mittel sollen die Eigenarten des kafkaschen Stils und seiner Sprache hörbar machen. Wie bei den handschriftlichen Manuskripten und ihrer Edition im Medium Buch, so vermitteln sich in den akustischen Lesarten sprachliche Suchbewegungen.
Der zwangsläufig linearen Anordnung der einzelnen Teile in der Sendung steht der Download im Hörspiel Pool gegenüber. Das Konzept, 16 files ohne eine eindeutige Reihenfolge anzubieten, entspricht dem der Ausgabe im Verlag Stroemfeld. Diesem Prinzip wird auch die Hörbuch-Edition folgen, die 2011 im Hörverlag erscheinen wird.
Expertenkommentar: Hörspiel des Monats Dezember 2010, Begründung der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste:
"In Franz Kafkas Romanfragment steht nichts auf sicherem Grund - alle vermeintlichen Gewissheiten, alle Erfahrung sind fraglich. Diese Hörspielfassung hat dafür die passende Form gefunden. Die Prosa wird nicht dialogisch aufgelöst, sondern als eine Textfläche präsentiert, wie man das heutzutage von den Werken Elfriede Jelineks kennt. Die acht Schauspieler übernehmen demnach keine klar konturierten Rollen, wie nähern sich statt dessen im Wechsel gemeinsam der eigenwilligen Wahrheit und Bedeutung dieser Geschichte an. Wobei es ihnen sehr gut gelingt, die Mehrdeutigkeiten, Widersprüche und Unwägbarkeiten herauszustellen. Der reduzierte Stil von Regisseur Klaus Buhlert vertraut ganz auf die Sprache, auf die Stimmen. Im Verzicht auf eine festgelegte Reihenfolge der Kapitel trägt das Hörspiel zum einen dem Charakter des Romanfragments Rechnung, zum anderen wertet es dadurch den Download als den am besten geeigneten Verbreitungsweg auf."
Mitwirkende:
Rufus Beck
Samuel Finzi
Corinna Harfouch
Jürgen Holtz
Milan Peschel
Jeanette Spassova
Thomas Thieme
Manfred Zapatka
Preise / Auszeichnungen: Hörspiel des Monats 12 2010
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Vom Ende des Despotismus - Demokratieversuche im Theater

Sendetermine: DLF - Freitag, 31. Mai 2024 20:05
Autor(en): Claudia Kattanek
Produktion: DLF 2019, 50 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Claudia Kattanek
Ton und Technik: Daniel Dittmann
Ton und Technik: Roman Weingardt
Inhaltsangabe: Der Theatermacher Milo Rau hat das Ende des Regietheaters eingeläutet. In einem Manifest definiert er in zehn Punkten die Regeln des Theaterbetriebs neu. Es sind Regeln eines kollektiven und demokratischen Theaters. Was wird aus dem Theater, wenn alle auf der Bühne mitbestimmen? Weinende Schauspieler, vom Genie-Regisseur zu Höchstleistungen gezwungen, geknechtete Mitarbeiterinnen, die noch nie nach ihrer Meinung gefragt wurden – lange galt, dass nur ein starker Regisseur relevante Kunst schaff en kann. Am National theater Gent herrscht seit dieser Spielzeit Aufbruchsstimmung. Das Manifest von Milo Rau sieht unter anderem vor, dass die Autoren schaft bei allen liegt, Entscheidungen werden immer vom Kollektiv getroffen. Wie kann das funktionieren? Gibt es Vorbilder aus der freien Szene? Und kann Milo Rau seinen eigenen Ansprüchen genügen? Die Autorin spricht mit Schauspielerinnen, Intendanten und Regisseurinnen, die gute Argumente sowohl für als auch gegen den Theater-Despoten ins Feld führen und begleitet das Theater Gent in der aktuellen Spielzeit bei seinem Selbstversuch.
Mitwirkende:
Yvon Jansen
Anja Jazeschann
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Ich bin Ende oder Anfang

Sendetermine: DLR - Samstag, 1. Jun 2024 00:05, (angekündigte Länge: 170:00)
Autor(en): Nikolaus Scholz
Auch unter dem Titel: Eine Lange Nacht über Franz Kafka (Untertitel)
Produktion: DLR/DLF 2021, 164 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Nikolaus Scholz
Inhaltsangabe: In Kierling, am Rande des Wienerwalds gelegen, hat Franz Kafka (1883 – 1924) seine letzten Lebenswochen in einem Sanatorium verbracht. Ihm zur Seite steht damals eine junge Frau, die als Betreuerin der Ferienkolonie des Berliner jüdischen Volksheims arbeitet, die um 15 Jahre jüngere Dora Diamant. Sie ist verzweifelt, dass die Ärzte ihrem geliebten Franz keine Überlebenschancen mehr einräumen. Nicht nur ihr Optimismus und ihre Hoffnung schwinden in zunehmendem Maße, sondern auch die Stimme Kafkas, dem die Ärzte überdies den Rat geben, so wenig wie möglich zu sprechen, um seinen geschwollenen Kehlkopf zu schonen. In der Langen Nacht tauchen wir ein in das jüdische Prager Leben um 1900, in dem Franz Kafka aufwächst und dass ihn entscheidend prägt. So erlebt der junge, empfindsame Kafka, wie Automobile, Telefone und Fließbänder den Puls der Zeit beschleunigen. Als roter Faden durch diese lange Nacht ziehen sich die spannenden Briefwechsel zwischen Kafka und seinen Geliebten Grete Bloch, Felice Bauer, Milena Jesenskà, und Dora Diamant. Hinzu kommen literarische Exkurse in die Parallelwelten, die Franz Kafka nächtens zu Papier bringt: „Das Urteil“, „Die Verwandlung“ oder „Ein Landarzt“. Kafkas langjähriger Freund, der Schriftsteller Max Brod wird in einem originalen Tondokument aus dem Jahr 1968 zu hören sein, in dem er nicht nur seine Beziehung zu Franz Kafka beschreibt, sondern auch die Beziehung des Schriftstellers zu seinem Vater, den Kafka achtet, unter dem er aber Zeit seines Lebens leidet. Auf diesem Spaziergang durch die Prager Vergangenheit und die Jugend von Franz Kafka sind sein Biograf Reiner Stach und die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff, die sich als große Kafka-Bewunderin outet.
Mitwirkende:
Michael Dangl
Irina Wanka
Sven Dolinski
Ursula Scheidle
Pavla Rasnerova
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