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Neues Programmschema beim BR

Ab Ostern ändert sich das Programmschema des BR. Der Mittwochskimi wird jetzt am Samstag gesendet. Freitags wird hör!spiel!art.mix eine Stunde vorgezogen.

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Mit einem solchen Körper lässt sich nichts erreichen - Der Beamte und Schriftsteller Franz Kafka in Prag

Sendetermine: ORF Ö1 - Dienstag, 4. Jun 2024 16:05, (angekündigte Länge: 40:00)
Autor(en): Nikolaus Scholz
Produktion: ORF 2021, 39 Min. (Stereo) - Feature
Inhaltsangabe: Prag um 1900 - den Zeitgenossen galt Prag als Stadt des Streites, wiewohl als ein Modell für Mitteleuropa, das durch einen regen kulturellen Austausch zwischen den Nationalitäten Künstler wie Literaten tschechischer und deutscher Sprache in seinen Bann zog. In diesem Ambiente wächst der junge und empfindsame Franz Kafka unter der Herrschaft seines grobschlächtigen Vaters auf, und erlebt, wie Automobile, Telefone und Fließbänder den Puls der Zeit beschleunigen.
Während hunderttausende Soldaten im ersten Weltkrieg an der Front fallen, verrichtet der ausgebildete Jurist seinen Dienst im Büro der Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt für das Königreich Böhmen in Prag. Er gilt in den Augen seiner Vorgesetzen nicht nur als äußerst korrekter Angestellter, sondern als überaus fähiger Advokat, der mit allen Wassern gewaschen ist. Des Öfteren muss Kafka die Versicherungs-Anstalt vor dem Gericht vertreten, sei es wegen zu hoher Versicherungs-prämien, oder um ungerechtfertigte Klagen von Unfallopfern abzuweisen.
Während der stets elegant gekleidete Kafka tagsüber einem geregelten Beruf nachgeht, ist er nächtens wie auf Droge. Seine Droge: das Schreiben, das er als ungeheure Befreiung und als eine Art Rausch erlebt. So gelingt es ihm, in der Nacht vom 22. auf den 23. September 1912 seine erste große Erzählung in einem Zug nieder zu schreiben: Das Urteil - an deren Ende Georg Bendemann von seinem Vater ins Wasser getrieben wird.
Mitwirkende:
Michael Dangl
Irina Wanka
Ursula Scheidle
Pavla Rašnerová
Links: Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel
Druckausgabe (PDF)

Eva - Anne Franks Stiefschwester

Sendetermine: RBB Radio3 - Dienstag, 4. Jun 2024 19:05, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Renate Maurer
Produktion: ORF 2015, 54 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Renate Maurer
Ton: Robert Pawliczek
Inhaltsangabe: Eva Schloss, geborene Geiringer, ist in Wien aufgewachsen. Sie war neun Jahre alt, als Hitler 1938 seine alte Heimat mit dem Deutschen Reich "wiedervereinigte" und sie ihre verlor. Die Geiringers flüchteten nach Amsterdam und wohnten am Merwedeplein - direkt gegenüber von Familie Frank. Wie Anne tauchte sie in Amsterdam unter, musste von einem Versteck ins andere flüchten, wurde verraten. Doch sie überlebte Auschwitz-Birkenau zusammen mit ihrer Mutter Fritzi. Nach dem Krieg heiratete Evas Mutter Anne Franks Vater. Otto Frank half der 16-jährigen Eva in der Zeit ihrer schlimmsten Verbitterung und Depression wieder ins Leben zurück. Seine obsessive Beschäftigung mit der Veröffentlichung der Tagebücher seiner toten Tochter war aber auch eine Last für die Stieftochter. 40 Jahre lang schwieg Eva Schloss über ihr Schicksal. 1986, bei der Eröffnung der Anne-Frank-Wanderausstellung in London, fing sie an zu reden und konnte nicht mehr aufhören.
Mitwirkende:
Ursula Scheidle
Links: Mailformular für Ergänzungen zu diesem Titel
Druckausgabe (PDF)

Die grüne Mauer

Sendetermine: DLF - Dienstag, 4. Jun 2024 19:15 Teil 1/5 (Ursendung) , (angekündigte Länge: 45:00)
Autor(en): Bettina Rühl
Auch unter dem Titel: Senegal: Waldarbeit ist Sozialarbeit (1. Teil)
Burkina Faso: Vom Mut, nicht aufzugeben (2. Teil)
Nigeria: Klimakrise, Konflikte und Wege zum Frieden (3. Teil)
Tschad: Die Träume der Förster (4. Teil)
Äthiopien: Von Wasserlöchern und Hochhäusern (5. Teil)
Produktion: DLF 2024, 240 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Anna Panknin
Ton und Technik: Christoph Rieseberg
Ton und Technik: Thomas Widdig
Inhaltsangabe: Die Grüne Mauer – Wie der Sahel gegen die Klimakrise kämpft Die Staaten am Rande der Sahara leiden besonders unter den Folgen der Klimakrise. Eine Grüne Mauer aus Bäumen quer durch den Kontinent soll die Sanddünen aufhalten. Kann das gelingen? Wetterextreme, politische Krisen und Kriege werfen die Menschen immer wieder zurück. Eine Reise durch fünf Länder zu Menschen, die an die Zukunft glauben.
Senegal: Waldarbeit ist Sozialarbeit (1/5): Kann Omar Ba den Kampf gegen die Wüste noch gewinnen? Ein Band aus Bäumen quer durch elf Länder Afrikas soll die Sahara aufhalten. Ba ist für den Abschnitt im Senegal verantwortlich. Eine große Verantwortung: Es geht ums Überleben, um Bleiben oder Auswandern. Als Kind hat Omar Ba erlebt, wie schwer es seiner Mutter fiel, von ihrem ausgedörrten Feld das Überlebensnotwendige für ihre Familie zu ernten. Dank eines Stipendiums konnte er in den USA studieren. Nun ist er dafür verantwortlich, die Lebensbedingungen in der Region zu verbessern. Die Regierung des Senegal hat ihn zum Leiter der „Agentur für die Große Grüne Mauer“ ernannt. Omar Ba ist in der Trockenzone aufgewachsen, die zu neuem Leben erweckt werden soll. Er glaubt fest daran, dass es möglich ist, der Wüste Flächen abzuringen und sie wieder fruchtbar zu machen, nutzbar als Weide- und Ackerland. Im Senegal sind erste Erfolge zu sehen. Auch die Soziologin Fatou Ndoye stellt sich der Resignation entgegen: Im Delta des Saloum-Flusses forstet sie mit Bewohnern zerstörte Mangrovenwälder wieder auf und schafft neue Einkommensquellen für jene, deren Lebensgrundlage durch den Klimawandel bedroht ist. Die Zeit drängt: An den Küsten steigt der Meeresspiegel, Felder versalzen. Wo das Überleben unmöglich ist, lockt der Gedanke an die Migration nach Europa.
Burkina Faso: Vom Mut, nicht aufzugeben (2/5) Als Blandine Sankara vor zehn Jahren zwei Hektar Land kaufte, waren sie eine Art Wüste. Jetzt wachsen Mangobäume, Papaya-Stauden, Karotten und Spinat. Für Sankara ist ihr Garten auch ein politisches Projekt: Sie will zeigen, dass Burkina Faso sich selbst ernähren könnte. Die Folgen des Klimawandels sind auch in Burkina Faso allgegenwärtig. Infolge von Dürren und Überschwemmungen fällt immer öfter die ganze Ernte aus, noch mehr Menschen hungern. Trotzdem ist für Blandine Sankara „Wandel“ noch immer ein positiv besetzter Begriff. Sankara hat ihr Projekt „Yelemani“ genannt, „Wandel“. Sie will eine Veränderung, weg von Verödung und Verwüstung, hin zu Ernährungssicherung. In einem Vorort von Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, hat sie ihren landwirtschaftlichen Betrieb. Und sie ist nicht die einzige Optimistin in dem Land, in dem bewaffnete Islamisten viele Regionen kontrollieren und Hauptmann Ibrahim Traoré nach zwei Militärputschen seit 2022 an der Spitze des Staates steht. Roch Pananditigri treibt das Projekt der „Großen Grünen Mauer“ weiter voran, obwohl Konflikte und Kämpfe in vielen Landesteilen den Fortgang des Projekts bedrohen. Das Ringen um fruchtbares Ackerland ist ein Wettlauf gegen die Folgen der Klimakrise und den hohen Bevölkerungsdruck.
Nigeria: Klimakrise, Konflikte und Wege zum Frieden (3/5) Abdalla Ali Gambo war ein erfolgreicher Bauer. Doch dann wechselten Dürreperioden und Überschwemmungen einander ab, Gambo konnte kaum noch etwas ernten. Er schloss sich der Terrorgruppe Boko Haram an: Sie versprachen ihm Sold und ein auskömmliches Leben. In Nigeria treiben Armut und die Enttäuschung über den Staat etliche Bauern und Viehhalter in die Arme von Boko Haram. Die Miliz begann vor 15 Jahren, die Bevölkerung in Nordost-Nigeria angeblich im Namen des Islam zu terrorisieren und gegen die nigerianische Armee zu kämpfen. Auch Konflikte zwischen Bauern und Viehhaltern um die knappen Ressourcen werden infolge der Klimakrise häufiger. Ein Teufelskreis, denn die desolate Sicherheitslage macht es zugleich immer schwieriger, Bäume zu pflanzen und verödete Flächen wieder fruchtbar zu machen. Maalim Bana, einst selbst ein führendes Mitglied von Boko Haram, wirbt seit zwei Jahren für Frieden. Er fordert Mitglieder der Terrorgruppe auf, ihre Waffen abzugeben. Frieden würde dem Kampf gegen die Klimakrise eine neue Chance eröffnen. Auch der Priester Joseph Bature will die Chancen auf Frieden erhöhen: Er hat ein Programm zur psychischen und sozialen Unterstützung für die Opfer der Klimakrise und der Gewalt aufgebaut. Bature möchte vermeiden, dass die vielen traumatischen Erlebnisse von Verlust noch mehr Gewalt in der Gesellschaft schüren.
Tschad: Die Träume der Förster (4/5) Ali Mboudou wacht unerschütterlich über die verbliebenen Setzlinge in seiner Baumschule. Der Gärtner arbeitet als einer der letzten Angestellten für das ehrgeizige Projekt der „Großen Grünen Mauer“ im Tschad: Es fehlt an Geld für das Pflanzen von Bäumen. Die Militärregierung investiert stattdessen in die Armee, um Aufstände im Norden des Landes zu bekämpfen. Aber Mboudou sorgt dafür, dass am Baumwall gegen die Wüste jederzeit weiter gepflanzt werden könnte, sollte die Regierung das Projekt zu neuem Leben erwecken. In der Hauptstadt N’Djamena werben hunderte Schüler dafür, dass die Regierung mehr gegen die Folgen der Klimakrise unternimmt, und auch die Bevölkerung den Klimawandel endlich ernst nimmt. Die 15-jährige Aicha Mahamat Ahmat ist Präsidentin eines solchen „Schulclubs“ für die Umwelt. Sie klärt die Kinder und Erwachsene über die Ursachen des Klimawandels und seine Folgen auf, fordert mehr politische Initiativen und mehr Handeln auch von der internationalen Gemeinschaft, die für den Großteil der Treibhausgase verantwortlich ist. In den Unterrichtspausen pflanzt sie Bäume auf dem Grundstück ihrer Schule, weil es bei den weiter steigenden Temperaturen im ohnehin heißen Tschad ohne Schatten längst unerträglich ist.
Äthiopien: Von Wasserlöchern und Hochhäusern (5/5) Für Valerie Browning sind die Veränderungen durch den Klimawandel so spürbar wie der eigne Atem. Die Hebamme zog vor 35 Jahren aus Australien nach Afar, in den kargen Norden Äthiopiens. Viele Nomaden hier können kaum noch mit ihren Tieren überleben. Infolge vieler Dürren und Überschwemmungen sind die meisten Herden mittlerweile für das Überleben der Menschen zu klein. Browning hat mit ihrem Mann, einem Afar, eine Hilfsorganisation gegründet und sucht mit den Nomaden nach Überlebensstrategien. Eine davon: dass Viehhalter dort zu Bauern zu werden, wo Tiefbrunnen oder Flüsse die Bewässerung von Feldern ermöglichen. Der Klimawandel hat die Probleme Äthiopiens in fast dramatischer Weise verschärft – 80 Prozent der Bevölkerung ernährten sich von der Landwirtschaft, die Klimakrise bedroht ihr Überleben. Hinzu kommen Kriege in mehreren Regionen, die bisherige Erfolge bei der Anpassung an den Klimawandel gefährden oder zerstören. Währenddessen wächst die Hauptstadt Addis Abeba in rasantem Tempo, weil immer mehr Menschen hier eine Zukunft suchen. Die Regierung unter Ministerpräsident Abiy Ahmed ist dabei, die Hauptstadt in eine Kopie Dubais zu verwandeln – was Stadtplaner Dawit Benit bedauert. Der Architekt Ahadu Abayneh sucht nach klima- und traditionsbewussten Alternativen: er baut Häuser aus dem Material der Gebäude, die der Gentrifizierung zum Opfer fielen.
Mitwirkende:
Jean Paul Baeck
Hüseyin Michael Cirpici
Justine Hauer
Jochen Langner
Claudia Mischke
Heiko Obermüller
Bettina Rühl
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Druckausgabe (PDF)

Abschied von der Herrin - Despina und die Einwanderung

Sendetermine: NDR Kultur - Dienstag, 4. Jun 2024 20:05, (angekündigte Länge: 55:00)
Autor(en): Jan Tengeler
Produktion: NDR 2016, 55 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Giuseppe Maio
Technische Realisation: Kai Schliekelmann
Technische Realisation: Markus Freund
Inhaltsangabe: Despina kam Anfang der 60er Jahre nach Bremen. Als Gastarbeiterin. Sie war Schneiderin in einer Fabrik, traf den griechischen Sozialbetreuer Papadimitriou. 1964 wurde ihre Tochter Margarita geboren. Despina arbeitete im Akkord, kümmerte sich ums Kind und eröffnete mit ihrem Mann ein Restaurant. Nach seinem Tod ging sie zurück nach Griechenland. Dann, mit 82 Jahren, kommt sie zurück nach Deutschland, Köln. Um bei ihrer Tochter Margarita und ihrem Schwiegersohn, dem Autor Jan Tengeler, zu leben. Ihre Kräfte lassen nach. Das griechische Gesundheitssystem liegt brach. In Interviews erzählt sie aus ihrem Jahrhunderleben. Despina, was so viel bedeutet wie 'Herrin', stirbt, kurz bevor das Feature beendet wird. Die persönliche Lebensbilanz verwandelt sich in Trauerarbeit. Eine ganz gewöhnliche und einzigartige Familien- und Migrationsgeschichte.
Mitwirkende:
Brigitte Seidel
Margirt Liedtke
Lothar Krist
Jan Tengeler
Links: Externer Link Homepage von Jan Tengeler
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Letzte Reise

Sendetermine: DLF - Dienstag, 4. Jun 2024 20:10, (angekündigte Länge: 46:10)
Autor(en): Ria Endres
Produktion: SWF 1996, 47 Min. (Stereo) - Originalhörspiel dt.
Regie: Ulrich Lampen
Komponist(en): Cornelius Schwehr
Ton: Roland Seiler
Ton: Bernd Fütterer
Schnitt: Regina Kraus
Regieassistenz: Holger Heddendorp
Inhaltsangabe: "Auf eine letzte Reise begibt sich Milena, die erste übersetzerin und Geliebte Franz Kafkas. Sie wird begleitet von ihrer Jugendfreundin Jamila, ihrem alter ego. Die Zugfahrt zwischen Prag und Wien ist auch der Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft: Alles passiert gleichzeitig, das also ist Milenas Gegenwart. Aus ihrer Erinnerung treten schöne und hässliche Lebensfragmente hervor; aber auch aus der Zeit nach ihrem Tod im Konzentrationslager Ravensbrück ist ihr mehr geblieben als ihre Stimme: Milena und Jarmila bewegen sich in einem imginären Raum. Figuren aus der Welt Kafkas greifen in ihre Gegenwart hinein: Ein Tierhändler mit seinen Tieren. Vor allem ein räsonierender Affe stört immer wieder die Monologe und Gespräche der Mitreisenden. Und so wird diese letzte Reise immer wieder von neuem begonnen, so lange die Unsterblichkeit dauert." (Ria Endres)
Mitwirkende:
Milena Donata Höffer
Jarmila Krista Posch
Bailey Peter Roggisch
Der Affe Heinrich Giskes
Bahnbeamter Walter Laugwitz
Links: Externer Link Homepage Cornelius Schwehr
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Vater Unser

Sendetermine: DLR - Dienstag, 4. Jun 2024 22:03 Teil 2/2, (angekündigte Länge: 57:00)
Autor(en): Sebastian Meissner
Auch unter dem Titel: Was geht uns das Leben von Otto Muehl an? (Untertitel)
Produktion: DLR 2023, 109 Min. (Stereo) - Feature
Regie: Sebastian Meissner
Komponist(en): Sebastian Meissner
Ton: Sebastian Meissner
Inhaltsangabe: Die Kommune sollte ein Ort der Befreiung werden. Am Ende wurde ihr Gründer, der Wiener Aktionskünstler Otto Muehl, für sexuellen Missbrauch von Minderjährigen verurteilt. Das Feature fragt nach dem richtigen Umgang mit seiner Kunst.
Otto Muehl hat gemalt, Filme und Fotos von seinen Kunstaktionen anfertigen lassen und eine totalitär auf ihn ausgerichtete Kommune erschaffen, an der weit über tausend Menschen partizipiert haben. Kinder und Heranwachsende wurden dort psychisch und physisch missbraucht. Muehl glaubte, mit seiner Kommune das „erste lebendige Kunstwerk der Welt“ erschaffen zu haben. „Ich mache eine höhere Kunst, die Kunst des Lebens.“ Er wollte Sex-Champion, Therapeut und Systemsprenger der bürgerlichen Moral sein. Muehl hat sieben Jahre im Gefängnis verbracht und gründete 1998 nach seiner Haftentlassung eine neue Kommune in der Nähe der Algarve in Portugal, wo er zum wiederholten Male missbräuchlich wurde - diesmal jedoch ohne juristische Folgen. Heute wird er neben Günther Brus, Hermann Nitsch und Rudolf Schwarzkogler zu den vier zentralen Wiener Aktionisten gezählt und gilt als Exportschlager und wichtigster Repräsentant der österreichischen Nachkriegs-Avantgarde - für einige zumindest. Das Feature setzt sich mit Fragen auseinander, wie heute mit der Kunst von Otto Muehl umgegangen werden sollte. Kann man das Werk und das Leben dieses Künstlers trennen? Was geschieht, wenn Verbrechen zum Teil der Kunst werden? Die Protagonistinnen des Features sind Angehörige der ersten und der zweiten Generation der Otto-Muehl-Kommune, Galeristen, Kuratoren und Verleger, die heute seine Werke vermarkten und verkaufen; Filmemacher, Angehörige von Opfergruppen und Kunsthistorikerinnen, die diesen Prozess kritisch begleiten.
Mitwirkende:
Bernhard Schütz
Anjorka Strechel
Rudolf Mooshammer
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